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Indianapolis Colts überrollen die New York Jets


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Freie Bahn für Edgerrin James (l.) - Colts Guard Steve McKinney (m.) blockt Jets-Linebacker James Farrior (r.)

New York
Die "Jets"-Rufe verwandelten sich schon zur Halbzeit in ein Konzert von lauten Buhrufen. Die von Quarterback Vinny Testaverde angeführte Offense stotterte gewaltig, wahrend die Indianapolis Colts einen 17 -Punkte-Vorsprung herausspielten.
Und als die New Yorker endlich ihren Rhythmus fanden, schlug Colts Defensive End Chuckie Nwokorie mit einem 95 -Yard Fumble Return Touchdown den letzten Nagel in den Sarg der Jets. Indianapolis überrollte die Jets 45:24.



Testaverde im Kreuzfeuer der Kritik

Beim entscheidenden Spielzug der Partie wurde Testaverde zur tragischen Figur: Nach schleppenden Start hatte der alternde Spielmacher endlich seinen Rhythmus gefunden und zu Beginn des letztes Viertels mit einem Fünf-Yard Touchdownpass auf Fullback Richie Anderson den Rückstand auf 14 Punkte reduziert.
Fünf Minuten vor Schluss standen die Jets kurz vor der Endzone der Colts mit der Chance weiter zu verkürzen. Im dritten Versuch wurde Running Back Curtis Martin von Colts Linebacker Marcus Washington gestoppt, ein Yard fehlte noch zum neuen First Down.


Nwokorie mit neuem Teamrekord

Und als Coach Herm Edwards im vierten Down alles auf eine Karte setzte, nahm das Ungluck seinen Lauf. Der Vorblocker David Loverne prallte mit Testaverde zusammen, der Ball landete direkt in den Handen Nwokories, der die Seitenlinie entlang Richtung Jets Endzone lief. Bezeichnenderweise ließ er ausgerechnet Testaverde zweimal aussteigen, den einzigen Jets -Akteur, der die Verfolgung aufgenommen hatte.
Nwokories Touchdown ist der mit 95 Yards der langste Fumblereturn in der Teamgeschichte der Colts. Das Spiel war entschieden.


Pennington übt sich in Geduld

In der gnadenlosen New Yorker Presse werden nach dem Fehlstart der Jets wieder die Stimmen laut werden, die eine Absetzung Testaverdes fordern. Denn mit Chad Pennington sitzt bereits sein designierte Nachfolger auf der Bank der Jets.
170 Yards und zwei Touchdowns sind zwar eine solide Ausbeute, doch Testaverde fand insgesamt nur zweimal seine Wide Receiver.
Einziger Hohepunkt:

Beim zweiten Drive fand der Spielmacher seinen Passempfanger Laveranues Coles für einen Touchdownpass über 38 Yards.


Starke Colts-Offensive

Sonst verließ man sich auf sichere Passe zu den Running Backs und Tight Ends. Sind die Jets zu wenig Risiko eingegangen, um zu gewinnen?
Ganz anders die Colts:

Quarterback Peyton Manning drückte mächtig aufs Tempo und verzichtete immer wieder auf die Besprechung im Huddle, um die Verteidigung der Jets unter Druck zu setzen.
Die Rechnung ging auf. Indianapolis erzielte 369 Yards gegen eine oft ausgelaugte Jets-Defense.
Manning warf zwei Touchdownpässe:
Über 21 Yards auf Wideout Jerome Pathon und über fünf Yards zu Tight End Marcus Pollard.


Bei James läuft's rund

Star der Partie war wieder einmal Running Back Edgerrin James, der die umgestellte Verteidigungslinie der Jets ein ums andere Mal durchbrach. "Man muss den Lauf stoppen, sonst hat man keine Chance", weiß Jets Coach Edwards. Beweis: "Edge" erlief 128 Yards und erzielte zwei Touchdowns. Ein guter Start für den erfolgeichsten Laufer der letzten beiden Spielzeiten.
Spektakulärer Höhepunkt vor der Halbzeit war der 78 -Yard Punt Return Touchdown von Colts Wide Receiver Terrence Wilkins, der die Führung 20 Sekunden vor der Pause auf 17 Punkte erhöhte.


Manning nicht fehlerfrei

An diesem Tag lief so gut nichts fur die glucklosen Jets: Linebacker Marvin Jones fing im zweiten Viertel in der eigenen Endzone eine Pass Mannings ab, nur um ihn dann beim Return an der 20 -Yard-Linie wieder zu verlieren. Die Colts bekamen den Ball zuruck, vier Spielzuge später lief James zum Touchdown in die Endzone.
Doch auch die Colts spielten nicht fehlerfrei: Manning warf zwei Interceptions. Außerdem fumblete Wilkins einen Punt, den die Jets wenig später durch einen Sechs -Yard-Lauf von Curtis Martin in einen Touchdown verwandelten. Für Martin, der in den letzten sechs Partien gegen die Colts 785 Yards erlaufen hatte, war es aber ein unterdurchschnittlicher Tag:

Nur 79 Yards bei 21 Laufversuchen.
Vor dem Spiel klagte Jets Safety Victor Green:
"Ich will nicht noch einmal einen Saison wie die letzte durchmachen. Wir brauchen einen positiven Start. Und da kommen die Colts wie gerufen. Wir konnen ein Zeichen setzen." Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen.

Scoring:

7:0 38-Yard Pass Vinny Testaverde auf Laveranues Coles (EP John Hall)
7:3 37-Yard Fieldgoal John Vanderjagt
7:10 29-Yard Lauf Edgerrin James (EP Vanderjagt)
7:17 1-Yard Lauf James (EP Vanderjagt)
14:17 6-Yard Lauf Curtis Martin (EP Hall)
14:24 21 Yard-Pass Payton Manning auf Jerome Pathon (EP Vanderjagt)
14:31 78-Yard Punt-Return Terrence Wilkins (EP Vanderjagt)
17:31 22-Yard Fieldgoal Hall
17:38 5-Yard Pass Manning auf Marcus Pollard (EP Vanderjagt)
24:38 5-Yard Pass Testaverde auf Mike Anderson (EP Hall)
24:45 95-Yard Fumble-Return Chris Nwokorie (EP Vanderjagt)

Steven Jorgensen

Quelle: SPORT1.de

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