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   Miamis Daryl Porter (r.) beim unfairen Griff ins Gitter von Mukula SikyalaDoug Flutie heißt der Mann, der die Fans in San Diego wieder ins Stadion strömen 
   lasst. Gemeinsam mit Rookie Running Back LaDainian Tomlinson soll er der Offensive der 
   Kalifornier wieder lang vermisstes Leben einhauchen.
   21 Siege feierte Flutie in 30 Spielen als 
   Starter für die Buffalo Bills. Er ist ein Gewinner vielleicht der kleinste der NFL. Doch schon 
   im ersten Training in San Diego wurde klar, dass er etwas hat, was ein Ryan Leaf nie zeigte: 
   die Liebe zum Spiel.
   Der 39 -Jährige warf trotz des Disputs mit Bills Coach Wade Phillips 
   und seinem Kontrahenten Rob Johnson 1700 Yards, acht Touchdowns und 
   nur drei Interceptions im Vorjahr.
Sein Lehrling ist aber nicht wie erwartet Michael Vick, sondern Drew Brees. Der 
   Rookie von der Purdue University terrorisierte vier Jahre lang die Abwehrreihen der Big 
   10 im College. 90 Touchdowns und 
   11.972 Yards sind Rekord in einer der starksten Divisionen der 
   NCAA.
   Für noch großeres Unheil sorgte Tomlinson. Der bullige Running Back der Texas Christian 
   University erlief in insgesamt 5263 Yards nur sieben Spieler 
   erliefen je mehr in der Geschichte des College Footballs. Das brachte ihm unter anderem eine 
   Nominierung für die Heisman Trophy ein.
   Curtis Conway und Jeff Graham werden ebenfalls von der Ankunft Fluties profitieren. Die beiden 
   Receiver brachten es im Vorjahr zusammen nur auf 1619 Yards und neun 
   Touchdowns.
Die letzte Saison mit mehr als 1000 erfangenen Yards 
   liegt bei beiden schon eine Weile zurück. Conway gelang dies zuletzt 
   1996. Bei Graham ist sogar noch ein Jahr langer her.
   Der einzige Spieler, der sich letztes Jahr in San Diegos Offensive positiv hervortun konnte, 
   ist Tight End Freddie Jones. Er fing 71 Balle für 
   766 Yards und fünf Touchdowns. Allerdings wird er auf Grund einer 
   Verletzung zum Saisonauftakt fehlen.
   Die Offensive Line ließ im Vorjahr 53 Sacks zu. Nur wenige Teams 
   gingen leichtsinniger mit dem Leben ihres Quarterbacks um. Daher bekommen nur Center Roman 
   Fortin und Tackle Vaughn Parker ihre Stammplatze zurück. Alle anderen Positionen werden von 
   eher unerfahrenen Spielern besetzt.
Die Verteidigung der Chargers gehört seit Jahren zu den besseren der NFL. Dafür 
   sorgt unter anderem Defensive Coordinator Joe Pascale. Seine Laufabwehr war 
   2000 die viertbeste der Liga.
   Und mit End Marcellus Wiley sollte sie noch effektiver werden. Wiley erzielte 
   10,5 Sacks fur die Bills im Vorjahr. Nicht neu, aber nach einer 
   langen Verletzungspause wieder dabei ist sein Partner Raylee Johnson. 
   1999 konnte er ebenfalls 10,5 Sacks 
   verbuchen.
   In der Mitte sollen Jamal Williams und John Parrella die Lucken dicht machen. Parrella war mit 
   sieben Sacks der beste Quarterback-Jager der Chargers in der grausamen Vorsaison.
Junior Seau hat schon jetzt einen Platz in der Hall of Fame sicher. Der 
   Linebacker ist das Herz der Verteidigung. In elf Jahren NFL machte er im Schnitt 
   118 Tackles pro Saison. In den letzten zehn Jahren nahm er immer am 
   Pro Bowl teil.
   Seine Erben sind Gerald Dixon und Orlando Ruff. Doch auch die Rookies Zeke Moreno und Carlos 
   Polk konnten schnell ihre Chance bekommen.
   Kein anderes Team ließ mehr Touchdowns per Pass zu als die Sudkalifornier 
   (33). Daher holte sich Headcoach Mike Riley zwei neue Starting 
   Cornerbacks. Ryan McNeil spielt seit vielen Jahren auf hohem Level. Alex Molden, der aus New 
   Orleans kam, will in San Diego endlich zu einem soliden Starter heranwachsen.
Strong Safety Rodney Harrison war der wohl unbeachtetste Überflieger der letzten 
   Saison. 127 Tackles und sechs Interceptions konnte er verbuchen, 
   ohne dass es jemand bemerkt hat.
   Auch ein neuer Kicker hat in San Diego angeheuert. Wade Richey ersetzt den zuverlässigen John 
   Carney. Er muss beständiger werden. In drei Jahren bei den 49ers 
   fanden nur 75 Prozent aller Field Goals ihr Ziel.
   Punter Darren Bennett wurde 2000 zum Pro Bowl eingeladen. Seine 
   Punts flogen im Schnitt 46,2 Yards weit ein Bestwert in der NFL und 
   in der Chargers-Geschichte. Auch von Punt Returner Tim Dwight erwarten sich die Coaches einige 
   Big Plays. Er ist immer für einen Touchdown gut und wird auch seine Chance als Receiver 
   bekommen.
In San Diego bahnt sich die nachste große Turnaround-Geschichte an. Und es gibt 
   nur wenige in der NFL, die die Chargers 2001 unterschätzen. Doch 
   nach einer 1-15 -Saison zehn oder mehr Spiele zu gewinnen, ist 
   unwahrscheinlich.
   Trotzdem werden sie viele NFL-Teams argern. Die Cheerleaders in San Diego brauchen kein Geld 
   mehr. Bei der Hitze sind Klamotten eh nicht angesagt. Wenn alles glatt läuft könnten die 
   Chargers in Woche zwölf noch gut im Rennen liegen. Erst danach beginnt die schwere Phase der 
   Saison.