Zwar wurden die Rechte an der Romantrilogie, die über Generationen hinweg mehr als hundert Millionen Leser fand, schon vor dreißig Jahren verkauft. Doch nach einer missglückten Zeichentrickversion wagte sich niemand mehr an J.R.R. Tolkiens monumentales Epos heran. Kein Wunder, breitet doch der Mythenforscher und Linguistikprofessor aus Oxford auf über 1300 Seiten buchstäblich ein ganzes Universum aus, das von kleinwüchsigen Hobbits und bösartigen Orks, unsterblichen Elfen und ein paar fehlbaren Menschen bevölkert wird.
Seinen Geldgebern machte er das Abenteuer mit einer Milchmädchen-Rechnung
schmackhaft.
Seien doch drei große Produktionen in einem Aufwasch gedreht viel billiger zu haben. Außerdem
könnten die hochmotivierten Tricktechniker seines WETA-Studios dank modernster
Computertechnologie die rund 1200 Spezialeffekte zu einem Bruchteil
der Kosten liefern, die in Los Angeles anstünden. Die Großen in Hollywood winkten
ab.
Schließlich suchte mit New Line Cinema einer der kleineren Studio-Player seine Chance in
diesem einmaligen Projekt. Und bei aller Unsicherheit über den Ausgang des Abenteuers sind
sich alle Beteiligten einig, bei etwas ganz Besonderem dabei gewesen zu sein.
"Der Herr der Ringe" war ein logistischer Kraftakt, der von einer dreihundertköpfigen Crew bewältigt wurde. 20 000 Statisten stellte die neuseeländische Armee zur Verfügung, 1500 Kostüme wurden allem für die sechzehn Hauptdarsteller genäht und 64 Miniatursets für die Spezialeffekte gebaut. 15 Monate hat man ohne Pause gedreht. Nicht ein einziges Mal soll Peter Jackson, der zeitweise per Satellitenschaltung fünf Sets gleichzeitig dirigierte, in diesem Stress die Nerven verloren haben.