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Die Einführung des Euro ist der bislang größte Schritt in der 50jährigen 
   Geschichte der europäischen Integration. Tatsache ist, dass in 50 
   Jahren Integration in Europa großartige Projekte der Einigung auf wirtschaftlichem Gebiet 
   verwirklicht wurden:
   Zuerst eine Zollunion, dann einen Binnenmarkt mit offenen Grenzen und nun eine Wirtschafts- 
   und Währungsunion mit einheitlicher Währung. Aber diese großen Erfolge wirtschaftlicher 
   Integration waren bisher nur von vergleichsweise bescheidenen Versuchen der politischen 
   Einigung begleitet.
   Die Europäische Union ist noch weit davon entfernt, eine Politische Union zu sein, mit 
   gemeinsamer Politik nach außen, im Innern, in sozialen Bereichen, auf den Gebieten der 
   Finanzen und Steuern, der Bildung, der Kultur, der Beschäftigung und vielen anderen 
   Politikfeldern.
Aber die Euro-Einführung ist nicht der letzte Schritt auf der Reise zur europäischen Einigung, andere Etappen werden folgen.
Der jüngste Schritt wurde am 1. Mai 1999 getan. An diesem Tag trat eine weitere Änderung des EU- Vertrages, der sog. Vertrag von Amsterdam, in Kraft. Dort hatten sich die Staats- und Regierungschefs auf ihrer Gipfelkonferenz im Juni 1997 nach längerer Vorarbeit auf weitere Integrationsfortschritte in der Außen- und Sicherheitspolitik sowie in den Bereichen Justiz und Inneres geeinigt.
Zu den Perspektiven der nächsten Jahrzehnte schreibt Altbundeskanzler Helmut 
   Schmidt: "Jetzt schaffen wir uns eine gemeinsame Währung. Aber dann fehlt immer noch eine 
   gemeinsame Außenpolitik, immer noch fehlt eine gemeinsame Sicherheitspolitik. Und außerdem 
   stehen wir vor der Notwendigkeit, dass eine Reihe von Staaten im Osten Mitteleuropas beitreten 
   will und auch beitreten soll; dabei werden auf allen Seiten die damit verbundenen 
   Schwierigkeiten einstweilen weit unterschätzt.
   Wir stehen auch vor der Aufgabe, dass, ehe die Gemeinschaft von 15 
   auf 22 und später vielleicht auf noch mehr Mitgliedstaaten ansteigt, 
   erhebliche Schritte zur Entbürokratisierung und zur Demokratisierung der Gemeinschaft 
   notwendig sind. Das alles kostet viel Zeit, bisher also knapp fünf Jahrzehnte. Es wird weitere 
   Jahrzehnte brauchen, bis das Gebäude vollständig ist. Die Europäische Union wird erst tief im 
   ersten Viertel des neuen Jahrhunderts eine voll handlungsfähige Weltmacht sein - wenn 
   inzwischen alles gut geht".
Vom Euro geht eine Dynamik aus für die weitere politische Einigung Europas. Das Zusammenleben der Menschen im Euroland stärkt das Gefühl der Zusammengehörigkeit über Grenzen hinweg.
Letzte Aktualisierung: 21.01.2001
Quelle: Europäisches Parlament, Information für Deutschland